Kräuter werden schon seit vielen Jahrhunderten wegen Ihrer Heilwirkung kultiviert, aber darüber hinaus bestechen sie durch ihren einzigartigen Duft, ihre Würze und nicht zu vergessen, ihrer Schönheit. Wenn man ein Kräuterbeet anlegt, kann man mit Farben, Formen und Düften experimentieren, so dass alle Sinne auf ihre Kosten kommen. Stellen Sie sich vor, an einem warmen Sommerabend durch den Garten zu gehen, die verschiedenen Düfte einzuatmen, hier und da ein Blatt zu pflücken und die vielfältigen Aromen zu genießen…
Wer keinen Garten hat, kann beruhigt sein, die meisten Kräuter sind sehr pflegeleicht, so dass auch ein Fensterkistchen ausreicht, um den ganzen Sommer über Duft für die Nase und frische Blätter für z.B. Salate zur Verfügung zu haben.
Standortbedingungen
Damit sich die Pflanze gesund entwickeln kann und ihren typischen Duft voll ausbilden kann, ist es wichtig, ihre individuellen Standortansprüche zu berücksichtigen.
Die meisten Kräuter (so z.B.: Rosmarin, Thymian, Salbei, Lavendel,…) lieben volle Sonne und gut durchlässige Böden. Aber auch für halbschattige und schattige Standorte ist ein Kraut gewachsen: Schnittlauch, Petersil, Kresse und die unzähligen Minzesorten gedeihen zumeist besser auf halbschattigen Standorten und benötigen etwas nährstoffreichere Böden.
Pflegetipps
Auch bezüglich Pflege und Überwinterung sind Kräuter relativ genügsam.
Bei Lavendel reicht zum Beispiel ein etwas stärkerer Rückschnitt im Frühjahr, für den Rest des Jahres heißt es dann lediglich, den beruhigenden Duft zu genießen. Rosmarin ist bei uns leider nicht winterhart und sollte daher im Herbst an einen hellen und frostfreien Platz gestellt werden.
Schnittlauch kann bereits im Frühjahr bis zum ersten Frost geerntet werden, wer einige der attraktiven Blüten bis zur Samenreife stehen lässt, kann sich über weiteren Zuwachs freuen.
Petersil sollte jedes Frühjahr neu angebaut werden, da die Pflanze im zweiten Jahr blüht und danach abstirbt. Man kann die Lebensdauer des Petersils zwar verlängern, indem man die Blüte rechtzeitig abschneidet, jedoch ist die schöne Doldenblüte auch eine optische Bereicherung und die reifen Samen keimen zuverlässig!
Wer die Vielfalt der Minzen in den eigenen Garten bringen möchte, sollte nicht auf eine funktionierende Wurzelsperre vergessen, da Minze sich sonst über Ausläufer rasch im ganzen Garten verbreiten kann.
Verwendung
Das Sortiment an im Handel verfügbaren Duftpflanzen und Kräutern ist inzwischen ziemlich angewachsen, aber was tun mit all dem Aroma?
Schnittlauchbrot und Petersilerdäpfel kennt wohl jeder genauso wie das Lavendel-Duftsackerl im Kleiderkasten. Darüber hinaus gibt es da aber noch eine unendliche Liste weiterer Verwendungsmöglichkeiten, der nur durch die eigenen Geschmacksknospen Grenzen gesetzt werden können. Ausprobieren und Experimentieren ist gefragt!
Das tolle an Duftpflanzen und Kräutern ist jedoch, dass man auch gar nichts weiter mit ihnen machen muss und sich auch ausschließlich an ihrem Duft erfreuen kann. Einige Pflanzen gelten wegen ihrem Aroma als natürliches Abwehrmittel von Gelsen und anderen lästigen Insekten. Dazu gehören zum Beispiel Lavendel, Zitronengras, Duftpelargonien und Weihrauchpflanzen.
Hier noch einige meiner Lieblings(tee)rezepte, Anregungen und Tipps:
Schon einmal ein frisches Blatt der Zitronenverbene gerieben? Ich garantiere ein unglaubliches Dufterlebnis! Frische oder getrocknete Blätter mit kochendem Wasser aufgießen und 10 Minuten ziehen lassen, ergibt einen ebenso unglaublich wohlschmeckenden, erfrischenden Tee. Gleiches kann man auch mit Thymian ausprobieren, wobei dieser Tee auch bei Halsweh und Husten zu empfehlen ist. Abgesehen davon ist meiner Meinung nach Thymian in fast jedem Gericht ein unverzichtbares Gewürz!
Wer seinem Kleiderkasten lieber keine Lavendel - Duftsäckchen verpassen möchte, kann die Aromatherapie natürlich auch an sich selbst anwenden: Ein Tee aus Lavendelblüten ergibt einen gut wirksamen Schlummertrunk. Im Garten sind Lavendel und Rosen bewährte Beetpartner!