In unseren Gärten wachsen im Durchschnitt bis zu 20 verschiedene Neophyten. Als Neophyten bezeichnet man alle Pflanzen die gebietsfremd sind und von uns Menschen verbreitet wurden. Die meisten unserer Zierpflanzen sind Neophyten, die ihren Ursprung oft in Nordamerika und Asien haben. Die Entdeckung dieser exotischer Pflanzenwelten bereichert die heimische Gartenkunst seit über einem Jahrhundert. Die meisten Neophyten haben keine negativen Auswirkungen auf unser Ökosystem, da sie sich nicht übermäßig verbreiten und in vielen Fällen auch nicht auf Dauer ohne menschliche Hilfe überleben können.
Nicht jeder Neophyt ist invasiv
Es gibt allerdings einige Neophyten, die einen stark negativen ökologischen Effekt auf heimische Lebensräume haben. Neophyten wie die kanadische Goldrute (Solidago gigantea) oder das Drüßige Springkraut (Impatiens glandulifera) haben sich in der Natur etabliert und rasant verbreitet.
Durch ihre Wachstumsfreudigkeit und hohe Samenproduktion verbreiten sich invasive Neophyten sehr rasch, die heimische Pflanzenwelt kann bei diesem Tempo oftmals nicht mithalten und so fallen schrittweise immer größere Gebiete in die „Hände“ der invasiven Neophyten. Vor allem Flussufer und Wegränder sind anfangs stark betroffen.
Sind invasive Neophyten einmal etabliert, also sobald sie selbständig lebensfähige Populationen bilden, ist es schwer sie wieder loszuwerden. In vielen Fällen ist die Bekämpfung aussichtslos. Das Springkraut, zum Beispiel, ist gegenüber heimischen Arten so erfolgreich, dass es bis in Bergstufen vorkommt und selten geschützte Lebensräume, wie Moorwiesen, bedroht.
Werden Sie aktiv!
Weltweit werden inzwischen zahlreiche Lebensräume von Neophyten bedroht. Eine rechtzeitige Vorsorge auf umweltpolitischer Ebene ist unerlässlich, es kann aber auch jeder Einzelne etwas dazu beitragen eine Invasion rechtzeitig zu erkennen und zu bekämpfen.
- Wenn man einen Neophyten identifiziert, ist es wichtig die Pflanze komplett zu entfernen und im Restmüll zu entsorgen.
- Pflanzen sie keine neuen invasiven Neophyten. Die Goldrute beispielsweise wird leider immer noch verkauft, obwohl die Folgen verheerend sind. Wir nennen Ihnen gerne Alternativen!
- Sein sie achtsam, wenn eine ihrer Gartenpflanzen außerhalb ihres Gartenzaunes wächst.
- Bleiben sie am neusten Stand der Dinge, Neophyten treten oftmals sehr plötzlich auf und verbreiten sich innerhalb weniger Jahre! Informieren sie sich bei uns über aktuelle Neophytenlisten.